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286 Ouchtata oder die Poesie des Verfalls


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Seit fast 30 Jahren hat die Bahnlinie von Tabarka nach Osten keinen Zug mehr gesehen. Schuld ist der Stausee. Doch Wanderer, kommst Du nach Ouchtata, wirst Du feststellen, daß die Schiene auch heute noch ein wichtiger Verkehrsweg ist. Hauptsächlich für Fußgänger, manchmal wohl auch für ein Eselchen.

Die Brücke über einen ehemaligen Bach, heute ein Nebenarm des Stausees, liegt deutlich über dem Wasserspiegel und leistet treue Dienste.

Nach rechts öffnen sich immer neue Ausblicke auf den Stausee. Die Poesie des Ortes stimmt milde. 281

Geradeaus führen Schienen und Weg durch eine Allee zum Bahnhof. Die Stimmung erinnert an die Würde eines alten Friedhofs. Schatten und Ruhe, der Friede zum Greifen nahe.

Die Allee bringt den Wanderer zum Bahnhof mit seinen Storchennestern. Er liegt in der Sonne, wohl ein Kontrast, aber kein Bruch. Weiter geht der Weg nach Osten. Ein Blick zurück bestätigt die Harmonie von aufgegebener Technik und Natur.

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Weiter nach Osten fällt die Strecke sachte ab – unvermittelt ist sie zu Ende; Abgebaut. Der Unterbau liegt in der Sonne und verschwindet im Schilf. Was einmal die Unterführung der Bahn unter der Straße war – der Stausee macht sich breit.

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Der Rückweg führt zurück in die Stille und in die Vergangenheit. Was wünschen wir dem Bahnhof? Stille und ewigen Frieden oder Auferstehung und Hektik?

Vermutlich sind weder Entweder noch Oder eine Lösung – hier nicht und nirgends.


© Trägerverein HST e.V.
Photos, Text und Gestaltung: Rudolf Barth